Die Torfstiche im Bayerischen Wald
Die Geologie Bayerns, Band 10
von Fritz PfafflTorf entsteht im wassergesättigten Milieu durch Anhäufung unvollständig zersetzten Pflanzenmaterials. Weltweit bedecken Moore Teile von Nordeuropa, Nord- und Südamerika, Südostasien und besonders das Amazonasbecken mit 3% der Erdoberfläche mit 4 Millionen Quadratkilometer. In den Moos-, Heide- und Hochmooren herrscht das Torfmoos vor, dessen untere Teile absterben und im halbzersetzten Zustand mächtige Torflagen bilden. Hochmoore sind oft an Stellen entstanden, wo eiszeitliche Seen verlandet sind.
Die Hochmoore im Bayer- und Böhmerwald mit meist mächtigen Torfauflagen entstanden am Hochplateau im Vorwaldgebiet zur Donau hin und am Grenzkamm des Hohen Böhmerwaldes in Mulden mit leicht angewölbten Rändern, die die Oberflächenwässer anstauten. Bei Haidmühle im Dreisesselgebiet wurde Brenntorf großflächig und maschinell gewonnen. Im Abraham-Filz hat man schon 1913 damit begonnen und 1959 musste man wegen Absatzschwierigkeiten den Torfabbau einstellen. Im Torstich-Kataster werden 22 Torfabbaustellen im Bayerischen Wald beschrieben.
Von 1844 bis 1899 wurden in Bayern die Lokomotiven der Staatseisenbahn mit Torf beheizt. Ausführlich wird auch auf die Historie der Torfabbaue in Norddeutschland bei Bremen, Uchte, Triangel, am Alpenrand in Süddeutschland, bei Neumarkt (Oberpfalz), im Salzburger Land, Bad Aussee und Ennstal in der Steiermark eingegangen.
Abschließend werden die beiden Moorforscher und Landschaftsökologen Hans Schreiber (1859 – 1936) und Georg Priehäußer (1894 – 1974) vorgestellt.