The Mbukushu in Angola (1730–2002)
A History of Migration, Flight and Royal Rainmaking
von Maria FischDie Mbukushu stammen wie die westlich von ihnen lebenden Bantuvölker (Gciriku, Shambyu, Mbunza und Kwangali) ursprünglich aus dem zentralafrikanischen Raum, dem heutigen Namibia und Südost-Angola. Von dort sind sie in mehreren Abteilungen Anfang des 19. Jahrhunderts in den Caprivi, nach Botswana und Namibia eingewandert. Ihr königlicher Klan besitzt die erbliche Fähigkeit des Regenmachens. Diese wurde noch bis weit in die Mitte des 20. Jahrhunderts, also unter den Augen der Kolonialverwaltungen, erfolgreich ausgeübt. Durch Tributzahlungen benachbarter Völker hat das Regenmachen dem königlichen Klan nicht nur Wohlstand, sondern auch eine große politische Macht in der gesamten Region eingetragen. Erst durch die Umwälzungen des dreißigjährigen Krieges in Angola, der kürzlich zu Ende ging, wurde auch die ökonomische und politische Stabilität des „Regenmachervolkes“ nachhaltig erschüttert.
Das Werk geht sowohl auf die frühe Geschichte der Mbukushu, als auch auf die Wirren der letzten Jahrzehnte ein. Es enthält eine Reihe historischer Photographien von hohem Aussagewert sowie einige Karten, aus denen die im Text genannten Ortschaften hervorgehen.
Diese historische Monographie beruht einerseits auf einer jahrelangen Sammlung oraler Traditionen und Befragungen von Zeitzeugen in ihrer eigenen Sprache, zum anderen auf einer Auswertung aller Literatur, die seit dem 19. Jahrhundert über die Region verfasst wurde, und auf unveröffentlichtem Quellenmaterial in Regierungs- und Missionsarchiven.
Weitere Werke der Autorin in derselben Schriftenreihe:
„Der Caprivizipfel während der deutschen Kolonialzeit 1890–1914“, ISBN 978-3-89645-050-0.
„Die südafrikanische Militärverwaltung (1915–1920) und die frühe Mandatszeit (1920–1936) in der Kavango-Region / Namibia“, ISBN 978-3-89645-360-0.
Dr. Maria Fisch war langjähriger Counterpart des interdisziplinären Sonderforschungsbereichs 389 „Kultur- und Landschaftswandel im ariden Afrika – Entwicklungsprozesse unter ökologischen Grenzbedingungen“ (1995–2007) der Universität zu Köln.