Die junge Anwaltschaft: Ausbildung, Berufseinstieg und Berufskarrieren
Eine empirische Untersuchung der Zulassungsjahrgänge 2004 bis 2010
von Matthias KilianDer Anwaltsberuf weist für Berufseinsteiger im Vergleich zu anderen akademischen Berufen eine außergewöhnliche Bandbreite der Betätigungsformen und Verdienstmöglichkeiten auf. Vom Gründer einer Einzelkanzlei, der sich der Rechtsprobleme von Privatpersonen annimmt, zum Associate einer internationalen „Law Firm“, vom Unternehmenssyndikus zum freien Mitarbeiter anderer Rechtsanwälte – die junge Anwaltschaft ist vielschichtig und stark ausdifferenziert.
Die Studie hat durch die Befragung von rund 3.500 Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälten, die zwischen 2004 und 2010 zur Anwaltschaft zugelassen worden sind, die Binnenstrukturen der jungen Anwaltschaft, ihre Qualifikationen, Berufspräferenzen und Berufskarrieren untersucht. Die vier wichtigsten Teilgruppen der jungen Anwaltschaft – Angestellte, Kanzleigründer, Syndikusanwälte und freie Mitarbeiter – sind sowohl mit Blick auf den Zeitpunkt des Berufseinstiegs als auch auf die berufliche Situation nach einigen Jahren Berufstätigkeit in großer Detailtiefe analysiert worden. Dieser Ansatz ermöglicht es, berufliche Entwicklungen über einen längeren Zeitraum nachzuzeichnen. Entstanden ist auf diese Weise die bislang umfassendste Studie zu jungen Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälten in Deutschland. Sie knüpft konzeptionell an vergleichbare Untersuchungen aus den 1980er, 1990er und 2000er Jahren an, so dass auch ein Vergleich mit früheren Anwaltsgenerationen möglich ist.
Das Buch richtet sich nicht nur an Referendare und Assessoren, die vor dem Berufseinstieg stehen, sondern auch an Anwälte mit einigen Jahren Berufserfahrung, die eine Standortbestimmung vornehmen möchten, an Arbeitgeberanwälte, die mehr über ihre potenziellen Arbeitnehmer erfahren wollen, und an Schulabgänger, die sich für ein Jurastudium interessieren und Klarheit über ihre Berufsperspektiven benötigen.