Professionalisierung durch Beobachtung und Reflexion
Zugänge Studierender des Grundschullehramts zum Beobachten und (reflexiven) Beobachten-Lernen in universitären Seminaren
von Benjamin BraßReflexion ist eine Schlüsselkategorie der Forschung zur Lehrerprofessionalisierung und Hochschuldidaktik. Auch die Zahl hochschuldidaktischer Formate, in denen Studierende gezielt in der Beobachtung von Lehr- und Lernprozessen geschult werden, wächst seit Jahren unaufhörlich. Zugleich ist wenig darüber bekannt, welche Bedeutung die Studierenden selbst der Arbeit an und Reflexion von Beobachtungen für ihre eigene Professionalisierung zumessen.
Die vorliegende Arbeit nimmt sich dieser Frage an und stellt die Bedeutungszuschreibungen studentischer Teilnehmer*innen an Beobachtungsseminaren in das Zentrum ihres Interesses. Anhand einer qualitativen Untersuchung werden verschiedene Typen des Beobachten-Lernens rekonstruiert, die mit unterschiedlichen Lernwegen und -ergebnissen verbunden sind. Dahinter werden verschiedene Perspektiven erkennbar, die nicht nur das Beobachten, sondern auch die Reflexion in bestimmte Bahnen lenken. Vor diesem Hintergrund lassen sich schließlich neue Fragestellungen für die hochschuldidaktische Forschung formulieren.