Verschollene Staaten.
Untergang eines Staates ohne Rechtsnachfolge infolge des anthropogenen Klimawandels im Kontext des Übereinkommens von Paris – Staatenverantwortlichkeit und Rechtsfolgen.
von Maria Liana VodițăDer Meeresspiegelanstieg ist eine der signifikantesten Auswirkungen des anthropogen verursachten Klimawandels. Gemäß Art. 2 Pariser Übereinkommen soll der Anstieg der durchschnittlichen Erdtemperatur möglichst auf 1,5°C, jedenfalls aber auf deutlich unter 2°C über dem vorindustriellen Niveau begrenzt werden. Dieses Temperaturziel beruht auf naturwissenschaftlichen Erkenntnissen, denen zufolge eine Überschreitung des 2°C-Ziels zu einem solch erheblichen Anstieg des Meeresspiegels führen würde, dass er den Untergang einiger Inselstaaten zur Folge hätte. Die Dissertation untersucht die völkerrechtliche Verantwortlichkeit insbesondere der Industriestaaten sowie die daraus resultierenden Rechtsfolgen infolge des klimawandelbedingten Untergangs eines Staates ohne Rechtsnachfolge im besonderen Kontext des Pariser Übereinkommens. Zur Veranschaulichung der zu untersuchenden Fragestellungen werden die Inselstaaten Kiribati und Tuvalu als Fallbeispiele beleuchtet.»Lost States. Decline of a State without a Legal Successor as a result of Anthropogenic Climate Change in the context of the Paris Agreement - State Responsibility and Legal Consequences«: Sea level rise is one of the most significant impacts of anthropogenic climate change. According to the Paris Agreement, the increase in the average global temperature should be limited to well below 2°C above pre-industrial levels. This dissertation examines the responsibility of states under public international law as well as the resulting legal consequences in the event of the decline of a state without a legal successor due to climate change in the particular context of the Paris Agreement.