Die Abgrenzung von Gesellschafts- und Insolvenzstatut im Lichte des Kornhaas-Urteils des EuGH.
von Bertram BombeAus der liberalisierten Gesellschaftsmobilität folgt ein Neben- und Miteinander von Gesellschafts- und Insolvenzrecht in den EU-Mitgliedstaaten. Vor diesem Hintergrund führt die insolvenzbezogene Geschäftsleiterhaftung in der Praxis zu offenen Anwendungsfragen. Die Arbeit widmet sich der Anwendung nationaler Gläubigerschutzvorschriften auf Geschäftsleiter EU-ausländischer Kapitalgesellschaften. Ausgehend von der jüngeren EuGH-Rechtsprechung werden hierfür allgemeine Qualifikations- und Abgrenzungskriterien entwickelt. Auf Grundlage eines Kriterienkatalogs erfolgt eine insolvenz- bzw. zivil- oder gesellschaftsrechtliche Qualifikation insolvenznaher Haftungsinstrumente des nationalen, irischen und französischen Rechts. Die Untersuchung berücksichtigt dabei unterschiedliche zeitliche Konstellationen sowie verschiedene Abschnitte insolvenzbezogener Sachverhalte. Sie trifft in diesem Kontext zudem Aussagen zur internationalen Zuständigkeit der mitgliedstaatlichen Gerichte.»The Demarcation of Company and Insolvency Law in the Light of the CJEU’s Kornhaas Decision«: The thesis examines the application of national creditor protection provisions on directors of EU-foreign companies. Insolvency-related liability provisions of national, Irish and French law are classified according to conflict of laws. The qualification and demarcation are based on an elaborated catalogue of criteria. The thesis considers temporal constellations as well as different stages of insolvency-related cases and examines the international jurisdiction of the member states’ courts.