Die Richtlinientätigkeit der Bundesärztekammer in der Transplantationsmedizin.
Eine Untersuchung am Beispiel der Richtlinie zur Lebertransplantation.
von Johanna FlickDie Arbeit beschäftigt sich mit einem medizinrechtlichen Dauerthema – dem Transplantationsrecht. Dieses ist seit Jahrzehnten Gegenstand intensiver Diskussionen und verfassungsrechtlicher Kritik. Letztere betrifft insbesondere die Regelungen, die das Transplantationsgesetz für die postmortale Organtransplantation vorsieht. Denn dort wo Kapazitäten und Ressourcen begrenzt sind und sich Angebot und Nachfrage diametral gegenüberstehen, muss eine Vergabeentscheidung getroffen werden, die für die nicht ausgewählten Patienten im Regelfall den Tod bedeutet. Regelungen zur Organverteilung, die diesen hochsensiblen und enorm grundrechtsrelevanten Bereich betreffen, sind somit besonders gravierend. Erst nach langem Zögern erließ der Gesetzgeber ein Gesetz zur Regulierung des Transplantationswesens, wobei er die maßgeblichen Entscheidungskompetenzen an verschiedene nicht-staatliche Institutionen delegierte. Die dadurch der Bundesärztekammer zugewiesene Richtlinienkompetenz im Bereich des Transplantationswesens steht dabei im Fokus dieser Arbeit und wird u.a. an einem konkreten Richtlinienbeispiel untersucht.»The Guideline Activities of the German Medical Association in Transplantation Medicine. An Examination Using the Example of the Guideline on Liver Transplantation«: The thesis deals with a perennial topic of medical law – transplantation law. The focus of the study is the guideline competence assigned to the German Medical Association (Bundesärztekammer) by the Transplantation Act (Transplantationsgesetz) in the area of post-mortem organ transplantation. A further focus is a detailed legal and constitutional assessment of the specific guidelines of the German Medical Association on liver transplantation.