Die chinesischen Gebietsansprüche im Südchinesischen Meer.
von Jan KruscheDer Territorialkonflikt im Südchinesischen Meer ist gegenwärtig eine der größten Bedrohungen für den Frieden. China beansprucht hier ein 1,94 Mio. km² großes Gebiet, etwa 70% der gesamten Meeresfläche. Dieser Anspruch kollidiert mit den Positionen nahezu aller Anrainer, die jedoch auch untereinander zerstritten sind. Die VRCh definiert ihren Anspruch vage durch eine grobe Linie und beansprucht die Meeresfläche und Inseln in diesem Gebiet als chinesisches Territorium. Im Jahr 2016 entschied der Ständige Schiedshof, dass China in Teilen des Seegebiets keine Hoheitsrechte ausüben dürfe, ohne dabei jedoch über Territorialfragen entscheiden zu können. China verweigerte die Mitwirkung am Verfahren.
Diese Untersuchung befasst sich mit der Schiedsentscheidung und den offen gebliebenen Fragen unter Einbeziehung der chinesischen Perspektive: Können territoriale Herrschaftsansprüche an offenen Meeresflächen bestehen? Sind die chinesischen Territorialansprüche berechtigt und wem stehen Wasser und Inseln des Südchinesischen Meeres zu?»China's Territorial Claims in the South China Sea«: China claims sovereignty over seventy percent of the South China Sea, including all the islands. China vaguely defines its claims, which are primarily based on the nine-dash-line used exclusively on Chinese maps. A 2016 decision by the Permanent Court of Arbitration condemns China's execution of rights in the area, but does not extend its rule on historic rights or territorial sovereignty. However, can territorial claims previously recognized only for historic bays extend to the open sea? Who is entitled to the South China Sea and its islands according to the principles of international law?