Das Menschenrecht auf Reparationen.
Theoretische Grundlagen und praktische Umsetzung am Internationalen Strafgerichtshof.
von Michaela LissowskyDie Opfer internationaler Straftaten haben schwerstes physisches und psychisches Leid erfahren. Mit Recht fordern sie auch noch nach Jahrzehnten Reparationen für die erlittenen Schäden und schweren Menschenrechtsverletzungen. Die Autorin weist in ihrer interdisziplinären Studie, welche Erkenntnisse der Philosophie, Rechtswissenschaft und Politikwissenschaft einbezieht, nach, dass der Anspruch der Opfer auf Reparationen menschenrechtlich fundiert ist. Insoweit erweist sich die Anerkennung von Opferwerdung und Opfersein als Voraussetzung des Menschenrechts auf Reparationen und sein gerechtigkeitsschaffendes Prinzip. Zugleich verklammert die Autorin diese Grundsatzreflexionen mit einer konkreten institutionellen Problembeschreibung der Reparationspraxis am Trust Fund for Victims des Internationalen Strafgerichtshofs. Dabei legt sie die Defizite der Operationalisierung des Menschenrechts auf Reparationen am IStGH schonungslos offen.»The Human Right to Reparations. Theoretical Considerations and Practical Implementation at the International Criminal Court«: Victims of international crimes rightly demand reparations for the most severe physical and psychological suffering inflicted upon them. This interdisciplinary study demonstrates that this claim by victims for reparations is grounded in human rights. At the same time, the practice of reparations at the Trust Fund for Victims of the International Criminal Court (ICC) is critically examined. In the process, numerous deficits in the operationalization of the human right to reparations at the ICC are revealed.