Der Beurteilungszeitpunkt der Kündigung des Arbeitsverhältnisses und die Berücksichtigung nachträglicher Umstände.
von Stephan SchmidtDie Kündigung des Arbeitsverhältnisses wird idealiter rechtmäßiger Weise ausgesprochen, weil der Kündigende alle Umstände des Sachverhalts kennt und richtig würdigt. Doch nicht selten gibt es die Situation, dass Umstände, die nach Ausspruch der Kündigung auftreten, eine eigene Relevanz entwickeln: Der Verdacht, der Grundlage der Kündigung war, stellt sich als falsch heraus. Die Krankheit, die die Kündigung auslöste, ist ausgeheilt. Der Arbeitnehmer, dem gekündigt wurde, entschuldigt sich oder leugnet die Tat.
Können solche Umstände bei der Rechtmäßigkeit der Kündigung eine Rolle spielen? Und wenn ja, auf welche Weise? Welche zeitlichen Grenzen gibt es für die Beurteilung der Kündigung? Diesen Desideraten widmet sich die Arbeit. Sie versucht, eine dogmatische Schneise zu schlagen, und zum einen zu begründen, welcher Zeitpunkt der überzeugende ist, zum anderen aber deutlich werden zu lassen, warum die Ausnahmen, die von Rechtsprechung und Literatur gemacht werden, viel zu weit geraten sind.»The Relevant Point in Time for the Assessment of the Employment Relationship’s Termination and the Significance of Subsequent Circumstances«
Upon the termination of an employment relationship, a situation often presents itself where circumstances that arise after the termination, gain their own significance. Can such circumstances play a role in the legality of the termination? Which time limits are there for the assessment of the termination? These questions are the focus of this work. It provides the dogmatic foundation to the relevant point in time for the assessment of the termination and, subsequently, justifies whether exceptions thereto are permissible.