Öffentlichkeitsfahndung im Internet.
Im Spannungsfeld zwischen Recht und Praxis.
von Joanna MelzDurch die Spezifik des World Wide Web tritt bei der Öffentlichkeitsfahndung im Internet die Dissonanz zwischen dem öffentlichen Interesse an effektiver Strafverfolgung, Strafvollstreckung oder Gefahrenabwehr einerseits und den grundrechtlich geschützten Persönlichkeitsrechten gesuchter Personen andererseits besonders deutlich hervor. Der zentrale Untersuchungsgegenstand der Arbeit betrifft die Frage, ob die im Jahre 2000 eingeführte Regelung der Öffentlichkeitsfahndung in §§ 131 ff. StPO im digitalen Zeitalter noch zeitgemäß ist. Analysiert werden ferner die polizeirechtlichen Rechtsgrundlagen in den Bundesländern. Im Fokus steht die Umsetzung gesetzlicher sowie außergesetzlicher Vorgaben bei der Nutzung des Internets, darunter sozialer Netzwerke zur Öffentlichkeitsfahndung in der Praxis. Mit Blick auf die Eingriffsschwere derartiger Maßnahmen sowie rechtsstaatliche Grundsätze zeigt die Studie rechtliche und praktische Konfliktbereiche auf und offenbart gesetzgeberischen Novellierungsbedarf.»Public Manhunt on the Internet. In the Field of Tension between the Law and Practice«
The thesis is devoted to the question of whether the regulation of public manhunt in section 131 et seqq. German Code of Criminal Procedure (StPO) which has been in force since 2000 is still appropriate in the digital age. The dissertation focuses on the implementation of legal requirements when using the Internet, including social networks, for public manhunt in practice. Legal bases of police law in the federal states are also analyzed. The thesis depicts the current state of knowledge and practice as well as reveals the need for legislative amendments.