Die Systeme der ein- und zweistufigen Gewinnermittlung im Handels- und Steuerbilanzrecht.
Auswirkungen außerbilanzieller Korrekturen bei der Anwendung einkommensteuerrechtlicher Vorschriften.
von Florian NiederbergerAus dem Wortlaut von § 4 Abs. 1 Satz 1 EStG wird ein System der zweistufigen Gewinnermittlung mit einer ersten – innerbilanziellen – und einer zweiten – außerbilanziellen – Gewinnermittlungsstufe abgeleitet. Wie in der Arbeit gezeigt wird, führt die Zuordnung einer steuerrechtlichen Vorschrift zur ersten oder zweiten Gewinnermittlungsstufe zu materiell-rechtlichen Auswirkungen bei der Anwendung anderer steuerrechtlicher Vorschriften. Beispiele bilden die Vorschriften der §§ 4 Abs. 2, 4 Abs. 4a, 34a EStG und die Fallgruppe der Veräußerung von Wirtschaftsgütern, deren Wertminderung als nicht abzugsfähige Betriebsausgabe behandelt wurde.
Die Untersuchung analysiert die Notwendigkeit einer zweiten Gewinnermittlungsstufe und damit außerbilanzieller Korrekturen. Insbesondere wird betrachtet, ob ein systematisches Alternativkonzept in Form einer einstufigen Gewinnermittlung möglich und mit den geltenden Vorschriften des EStG vereinbar ist und ob sich ein System der einstufigen Gewinnermittlung als praxistaugliche Alternative zum geltenden Gewinnermittlungssystem erweisen würde.»The One- and Two-Stage Profit Determination Systems in Commercial and Tax Law. Effects of Off-Balance-Sheet Corrections in the Application of Income Tax Rules«
The thesis analyses the necessity of a second profit determination stage and thus off-balance sheet corrections in the determination of profit under income tax law. In particular, it is examined whether a systematic alternative concept in the form of a single-stage profit determination is possible and compatible with the applicable provisions of the Income Tax Act and whether it would prove to be a practical alternative to the applicable profit determination system.