Theorie eines Elternschaftsrechts.
von Philipp M. ReußDas Abstammungsrecht steht heute vor neuen Herausforderungen. Familienverhältnisse werden in vielgestaltigen Formen gelebt. Kinder werden immer häufiger in gleichgeschlechtlichen Familien, Stief- und Reproduktionsfamilien sowie in Familien nicht miteinander verheirateter Eltern oder in Ein-Elternfamilien groß. Vermehrt kommt es zu Pluralisierung von Elternschaft, d.h. einem Auseinanderfallen genetischer, biologischer, sozialer und rechtlicher Elternschaft. Es fragt sich, wer in diesem Fall als rechtlicher Elternteil angesehen werden sollte. Die Fragestellungen werden im internationalen Kontext noch komplexer. Streben Paare ins Ausland, um sich den Kinderwunsch zu erfüllen (Reproduktions- bzw. Leihmutterschaftstourismus), stellen sich bei deren Rückkehr schwierige Anerkennungsfragen. Philipp Reuß widmet sich den genannten Fragestellungen und entwickelt auf intra- und interdisziplinärer sowie auf rechtsvergleichender Grundlage die normativen Elemente eines modernen Abstammungsrechts.
Die Habilitationschrift wurde ausgezeichnet mit dem mit dem Stiftungspreis 2019 des Instituts für familienrechtliche Grundlagenforschung.»A Theory of Parentage Law«
The frequent appearance of alternative family forms, an increased emergence of pluralised forms of parentage and phenomena like reproductive tourism or surrogate motherhood nowadays challenge parentage laws. Philipp Reuß develops the normative elements of a modern law of parentage. He is dealing with the said questions on intra- and interdisciplinary basis and from a comparative law perspective.