Der Kaffeeanbau und -export Costa Ricas im 19. Jahrhundert
von Heiner Jörg HermesDie Publikation befaßt sich mit der Bedeutung des Kaffees für die Wirtschaft Costa Ricas im 19. Jahrhundert. In Costa Rica, der ärmsten spanischen Kolonie in Amerika, waren wiederholt Versuche unternommen worden, durch die Etablierung eines Exportprodukts eine Anbindung an internationale Märkte zu schaffen, allesamt (Kakao, Tabak, Bergbau und Brasilholz) erfolglos. Mit dem von Regierung und Kommunen geförderten Kaffeeanbau gelang der Durchbruch. Auf den ersten Direktexport nach England (1844) folgten eine massive Ausweitung der Anbaufläche und ein stetiges Wachstum des Exportvolumens. Bereits um die Jahrhundertmitte hatte sich der Kaffeeanbau zur Monokultur entwickelt. Mit der Einführung der nassen Aufbereitung enstand eine kleine Schicht von Aufbereitern, die dank ihrer Kontrolle von Finanzierung, Aufbereitung und Export den Markt beherrschte. Dessenungeachtet konnten die selbständigen Kleinbauern mit ihren Minifundien überleben und erbrachten den weitaus größten Teil der Kaffeeproduktion.