Meisterstücke
Kommt Kunst von Können?
Ausstellung und Katalog widmen sich einem vergessenen Kapitel der Kunstgeschichte, dem Probe- oder Meisterstück der Maler. Es handelt sich dabei um jenes Werk eines Künstlers, das er am Ende seiner Ausbildung zur Prüfung vorlegen musste, um als Meister seine Gemälde signieren, eine eigene Werkstatt führen und selbst ausbilden zu dürfen. Die Beiträge vermitteln eine Vorstellung von der Stellung des Malers als zünftiger Handwerker und den damit verbundenen Rechten und Pflichten sowie von den Belangen der städtischen Obrigkeit. Zugleich wird das ambivalente Verhältnis der Maler zu ihrer Zunft thematisiert, von der sie einerseits Schutz erwarten, von deren Zwängen sie sich andererseits aber als „autonome Künstler“ befreien wollen. Ebenfalls thematisiert werden außerhalb des Zunftsystems stehende Malerinnen und Maler. Zudem wird die Entwicklung der Malerausbildung in Akademien und Zeichenschulen verfolgt und das parallel zum Malermeisterstück zu betrachtende Phänomen des Akademie-Aufnahmestücks untersucht.