Das Lächeln der Senoi
Was es bedeutet, ein Mensch zu sein
von Robert Wolff, aus dem Englischen übersetzt von Franziska EspinozaDa lächelte er dieses Lächeln, das so liebevoll-strahlend war, dass es fast schmerzte, und das ich mit diesem Volk verband – wir, die Zivilisierten, kennen kein solches Lächeln mehr.
Das alte Volk der Senoi lebt ein überaus einfaches und stilles Leben im Bergdschungel von Malaysia. Keine Uhren, keine Telefone, keine Fahrzeuge. Den Tag beginnen sie damit, dass sie sich gegenseitig Träume erzählen, Geschichten aus der „wirklichen“ Welt. Sie nennen sich Menschen – Senoi – und verstehen sich als Teil aller Dinge, verbunden mit der Erde und allem, was existiert. Sie respektieren die Stille und leben in der Freude des gegenwärtigen Augenblicks.
Der Psychologe Robert Wolff ist bei den Ureinwohnern Indonesiens aufgewachsen und hat während seines Lebens Urvölker in vielen Gegenden kennengelernt. Neugierig und bescheiden taucht er in die Welt der Senoi ein. Nach und nach lernt er sie besser kennen und damit auch sich selbst und das, was es bedeutet, ein Mensch zu sein. Seine Geschichten sind viel mehr als nur der Bericht über ein verdrängtes Volk. Sie sind ein Spiegel für uns und unsere Lebensweise und fordern uns heraus, in der fragmentierten Welt von heute unsere Menschlichkeit und das Verbundensein mit der ganzen Schöpfung wieder neu zu entdecken.