All Dolled Up
Möglichkeiten der Transformation in der Praxis des Female Masking
von Anika Meier„The way I look at it, it’s like an extension of amateur dramatics.”
Beim Female Masking verkleiden sich Männer mithilfe von weiblichen Masken und Ganzkörpersilikonanzügen in ihre Version von ›Frau‹ – und werden zu Objekten der Anschauung.
Als subkulturelles Phänomen und kulturelle Praxis zugleich konfrontiert das Female Masking uns mit essentiellen Fragen darüber, was Weiblichkeit ist und wie sich diese manifestiert. Es rückt in den Blick, in welchem Verhältnis Maske und (alternative) Identität stehen. Was sich daraus ableiten lässt, ist ein vielschichtiges Netz an Vorstellungen über Transformation und Identität, Genderfragen und Schönheitsstandards, Blickhierarchien und den Objektstatus der Frau im 21. Jahrhundert.
Bereits 1993 argumentiert Marjorie Garber über die homosexuelle Identität hinaus, dass die Technik des Cross Dressing, des Transvestierens, »einen Raum des Möglichen bildet, der die Kultur strukturiert und durcheinanderbringt«. Das Female Masking entwickelt diesen Gedanken weiter und verbindet Maskentheorie mit der Theorie der Genderperfomativität. All Dolled Up begibt sich auf eine erste Suche nach den Hintergründen des noch unergründeten Phänomens.