Horst Sagert
Zwischenwelten
„Es gab einen einzigen Künstler in der DDR, Horst Sagert, der versucht hat, die Tragödie wieder auf die Bühne zu bringen. Er war der größte Theaterkünstler,den die DDR hervorgebracht hat. Er experimentierte mit anderen Mitteln als ich - mit Rüschen, mit Schmuck und Federn. Aber er versuchte, den Themen Ernst zuzuführen.„
Einar Schleef
Einer der außergewöhnlichsten deutschen Künstler der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist der 1934 im pommerschen Dramburg geborene Horst Sagert. In den sechziger Jahren wurde er als Bühnen- und Kostümbildner der legendären Inszenierung des „Drachen“ von Benno Besson am Deutschen Theater Berlin berühmt, die über 500 Mal gespielt wurde. Neben seinen Theaterarbeiten, deren Höhepunkt die „Urfaust"-Inszenierung am Berliner Ensemble war, bei der er auch Regie führte, entstand ein
umfangreiches Werk als Maler, Zeichner, Plastiker und Medailleur. Diesem Werk widmet sich eine Ausstellung der Stiftung Schloß Neuhardenberg. Der Katalog zu dieser Ausstellung dokumentiert Sagerts vielgestaltiges Werk aus sechs Jahrzehnten. Dabei stehen neben dem bildnerischen Werk Texte Sagerts im Mittelpunkt, die ihn als originellen poetischen Denker von Rang ausweisen, sowie Gesprächsfragmente, in denen er seinen biographischen und künstlerischen Weg reflektiert.