Leben nach Hirnschädigung
Problemanalyse und Behandlungsstrategien Ein Leitfaden für die ambulante Versorgung
von Ben van Cranenburgh, Karin BrüggerLeben nach Hirnschädigung
Viele Patienten mit neurologischen Erkrankungen (Multiple Sklerose, Morbus
Parkinson, Zerebralparese etc.) oder einer Gehirnverletzung (Schädelhirntrauma,
Schlaganfall) kehren nach einem Klinikaufenthalt bzw. der Rehabilitation
wieder in ihr häusliches Umfeld zurück. Doch beim Versuch, das alte Leben
wieder aufzunehmen, ergeben sich vielfältige Probleme. Erst dann wird offensichtlich,
dass neben den motorischen fast immer auch andere Veränderungen
oder Störungen bestehen, z. B. im Bereich der Kognition, der Stimmung, des
emotionalen Verhaltens und der Persönlichkeit. Diese Veränderungen können
für den weiteren Verlauf des Lebens entscheidend sein.
In den Institutionen findet nur ein Teil der Rehabilitation statt:
Das „Funktionieren“ in der eigenen Umgebung (Wohnung, Familie, Arbeitsplatz)
kann in die Therapie nur beschränkt miteinbezogen werden. Die echte
Konfrontation findet darum oft erst im häuslichen Kontext statt. Hausärzte,
Physio- und Ergotherapeuten, Pflegedienst, Logopäden und Psychologen können
in solchen Situationen begleitend bzw. beratend zur Seite stehen. Es zeichnet
sich daher die Tendenz ab, immer mehr Rehabilitationsaktivitäten zu Hause
stattfinden zu lassen.