Die Welt des Ansichtskartensammelns
Wissenswertes über Philokartie
von Thomas Fürst, Günter FormeryDas Sammeln von Ansichtskarten erlebt in diesen Tagen eine Renaissance, zumal vor allem die Briefmarkensammler den Reiz und die Attraktivität alter illustrierter Karten wieder entdeckt haben. Frühe Vorläufer aus dem 19. Jahrhundert, aber auch Künstlerkarten und Litho-Karten liegen im Trend und erzielen bei Auktionen Höchstpreise. Gründe genug, mit einem neuen Band der Reihe „Ratgeber für Briefmarkensammler“ (Band 7) allen interessierten Philatelisten, selbstverständlich auch den Philokartisten, also den Sammlern solcher Karten, wertvolle Hintergrundinformationen, Tipps und Hinweise zu diesem Hobby zu präsentieren.
Die beiden Autoren gehen dabei „back to the roots“, zurück zu den Wurzeln: Von den Anfängen der ersten Postkarten als offene Sendungen über die frühen Correspondenzkarten und erste illustrierte Ansichtskartenvorläufer im 19. Jahrhundert bis hin zu den heute noch beliebten Ansichtskarten, die vor mehr als 100 Jahren einen landes- und weltweiten Durchbruch erlebten.
Den historischen Ausführungen folgt ein Ratgeber-Teil, der eine Vielzahl an Aspekten der Ansichtskarte genauer unter die Lupe nimmt. So wird unter anderem die „technische Seite“ mit einer Betrachtung der Hauptdruckverfahren und Druckarten – auch erstmals in dieser Form mit unter Mikroskop aufgenommenen Vergrößerungen – dargestellt. Interessierte Sammler werden auch die Marktbetrachtungen zu schätzen wissen, finden sich hier doch wertvolle Informationen zum AK-Handel, zu Börsen, Auktionen, Katalogen, Preisen und vielem mehr.
An die Adresse der Aussteller richtet sich ein gesondertes Kapitel, das ebenfalls als Leitfaden dienen kann, indem es mögliche Sammelgebiete, des weiteren aber auch deren Auf- und Ausbau zu einem vorzeigbaren Exponat beschreibt und Hinweise gibt, worauf man achten sollte, um damit künftig auch Erfolg zu haben. Rund ums Ansichtskartensammeln werden auch Fragen des Urheberrechts, der Altersbestimmung, der Aufbewahrung und des Zubehörs diskutiert, die für Sammler von Bedeutung sind. Hier finden sich auch Überlegungen zur Möglichkeit einer Veröffentlichung mittels einer eigenen Website, die insbesondere Internet-Anfängern nützliche Hinweise bieten.
Auch als Nachschlagewerk präsentiert sich das Werk in einer Klasse für sich, schließt sich an den Ratgeberteil doch auch ein „Kleines Lexikon des Philokartie“ an, das unter Stichwörtern Anfängern sowie fortgeschrittenen Sammlern geballtes Wissen präsentiert. Dem folgt noch ein biografischer Lexikonteil – ein „Who is who der Philokartie“ – und für Fortgeschrittene bieten sich die „Philokartistischen Aspekte unter der Lupe“ an, die durch ein umfangreiches Literatur- und Quellenverzeichnis abgerundet werden.
Damit erfüllt auch dieser neue Band der „Ratgeberreihe“ den Anspruch der bisherigen Bände: Das Werk vermittelt das für dieses reizvolle Hobby nötige Basiswissen, vertieft es aber auch mit sinnvollen Aspekten und bietet damit gleichermaßen dem eher noch unerfahrenen Neueinsteiger wie dem bereits fortgeschrittenen Philokartisten Anreize. Zudem dient dieser Band als praxis- und alltagsorientierter Ratgeber sowie auch als Nachschlagewerk und füllt damit eine Lücke, die seit Jahren besteht.