Die Bach-Denkmäler in Leipzig
von Stefan VoerkelIn Leipzig steht nicht nur das erste und damit älteste aller für Johann Sebastian Bach errichteten öffentlichen Denkmäler, sondern die Stadt besitzt wie keine andere sogar deren zwei, dazu Bach-Fenster und Grab in der Thomaskirche sowie eine Reihe weiterer denkmalhaft aufgefasster Bachbildnisse. Zwei Drittel von Bachs kompositorischem Gesamtwerk sind in den 27 Leipziger Jahren entstanden – Felix Mendelssohn Bartholdy hat es in seiner Größe wiederentdeckt und dem »alten Prachtkerl« das überfällige Denkmal vor der damaligen Thomasschule gesetzt. Nach Identifizierung der Gebeine Bachs kam dann 1908 Carl Seffners Neues Denkmal vor der Thomaskirche hinzu: der große Tonschöpfer vor dem Orgeltisch im »Bürgerprunk der Leipziger Jahre« – Ziel weltweiter Bach-Verehrung. In welchem musik- und stadtgeschichtlichen Umfeld all diese Denkmalsetzungen für den Thomaskantor jeweils gestanden haben, wer die Künstler und welcher Art ihre Intentionen waren, darüber legt der Kunsthistoriker und Leipziger Denkmalkenner ein vorzüglich bildendes wie lesbares, bildlich gut dokumentiertes Büchlein vor.