Cellinis Saliera
Die Biographie eines Kunstwerks
Johann Wolfgang von Goethes Urteil, der die Lebensbeschreibung Cellinis ins Deutsche übersetzt hatte, dass sich Kunstfreunde nun „glücklich schätzen [können,] daß dieses Werk [das Salzfaß], welches die Verdienste und Seltenheiten des sechszehnten Jahrhunderts in sich schließt, vollkommen erhalten und Jedem zugänglich ist,“ hatte für seine Zeit genauso große
Richtigkeit wie es für unsere treffend ist. Noch in bester Erinnerung haben wir, wie dieses vielschichtige Kunstwerk zur Diebesbeute wurde und nur knapp seiner Zerstörung entging. Seine glückliche Rückkehr bot den ersten Anlass, sich in ausgedehnten Untersuchungen und Analysen seinen komplexen Facetten zu widmen, die zwischen technischem Virtuosenstück und Ausdrucksträger von verborgenem Gelehrtenwissen changieren.
Diese Facetten aufblitzen zu lassen, Einblicke in die Gedankenwelt eines Ausnahmekünstlers zu bieten, seine einzige erhaltene Goldschmiedearbeit neu sprechen zu lassen und ihren Lebensweg von der Entstehung bis zum Heute nachzuzeichnen war das Ziel der ambitionierten Publikation. Der erste Teil des Bandes kommt der Lebensbeschreibung eines Kunstwerks gleich, der durch einen anschließenden naturwissenschaftlich-technischen Teil ergänzt wird. Abgerundet wird der Band schließlich durch die Behandlung der Münzen und Medaillen Cellinis, die sich im Münzkabinett des Kunsthistorischen Museums befinden.
Mit den renommierten Autoren aus dem internationalen universitären und musealen Bereich und den Spezialisten aus dem Kunsthistorischen Museum soll auf diese Weise ein umfassendes, aber auch anregendes Panoptikum gezeichnet werden, das dem Kunstwerk und seinem Schöpfer, der Saliera und Benvenuto Cellini, zur Ehre gereicht.