Die Nibelungen
Sage – Epos – Mythos
von Klaus von See, Toni Wappenschmidt, Ulrich Müller
Im Zentrum dieses Bandes steht das Nibelungenlied, seine literarische Stellung in der höfischen Literatur der Zeit um 1200 und die Entfaltung des Textes in der Überlieferung vom 13. bis ins frühe 16. Jahrhundert. Gegen den herrschenden Trend, den Text ohne Rücksicht auf die Sage zu lesen, aus der er erwachsen ist, wird diese im Horizont aktueller kulturwissenschaftlicher Fragestellungen neu ins Bewußtsein der Forschung gehoben. Breiter Raum ist der Rezeption des Nibelungenstoffs in der Neuzeit gewidmet: seiner nationalideologischen Vereinnahmung im 19. und 20. Jahrhundert, seiner Neuformulierung in Literatur, Oper und Film sowie seiner Darstellung in der bildenden Kunst von Johann Heinrich Füssli bis in die Gegenwart.
Der Band erscheint in Zusammenhang mit der Ausstellung „Uns ist in alten Maeren ... Das Nibelungenlied und seine Welt“, die vom 13.12.2003 bis 14.3.2004 im Schloß Karlsruhe stattfindet. Anlaß der Ausstellung ist der Erwerb der Nibelungenlied-Handschrift C mit Geldern der Landesbank Baden-Württemberg, der Kulturstiftung der Länder, der Bundesregierung und der Freifrau Christina von Laßberg. Seit dem Jahre 2001 befindet sich die Handschrift als Eigentum der Landesbank Baden-Württemberg und der Bundesrepublik Deutschland in der Badischen Landesbibliothek.