Heinrich Seuses »Philosophia spiritualis«. Quellen, Konzept, Formen und Rezeption
Tagung Eichstätt vom 2. bis 4. Oktober 1991
Der vorliegende Band enthält die Beiträge einer Tagung über „Heinrich Seuses Philosophia spiritualis“, die 1991 in Eichstätt stattgefunden hat. Verschiedene neuere Forschungen zur Philosophie- und Theologiegeschichte der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts und auf dem Gebiet der deutschen Mystik machen es erforderlich, die Stellung des Dominikaners Heinrich Seuse neu zu untersuchen und genauer zu erfassen. Dieser Aufgabe sind die in diesem Band enthaltenden Beiträge zugeordnet. Historische, philologische, philosophische und theologische Untersuchungen bemühen sich um eine neue Bestimmung des Werkes und der Person Heinrich Seuse. Dabei geht es vor allem darum, die Quellen genauer zu erforschen sowie die Stellung Seuses im Kontext der intellektuellen Auseinandersetzungen seiner Zeit genauer zu erfassen. In seiner „Philosophia spiritualis“ ist Seuse bestrebt, eine „Scientia“ im Sinne der „Sapienta“ zu entwerfen und als das eigentlich erstrebenswerte Ziel darzustellen. Er tut dies in kritischer Auseinandersetzung mit den geistigen Strömungen seiner Zeit, indem er sich an eine ältere Tradition der Philosophie anschließt, die diese als „Lebenslehre“ versteht. Untersuchungen zur Rezeption Heinrich Seuses lassen schließlich den nachhaltigen Einfluss seines Gedankengutes auf die geistlichen Strömungen der folgenden Zeit erkennen.
Die Forschungsarbeit wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert und im Rahmen eine Sonderforschungsberichs über Wissens-Literatur im Mittelalter durchgeführt. Der Band enthält verschiedene, teilweise erheblich erweiterte Beiträge der beteiligten Forscher.