Künstliche Ruinen
Studien zu ihrer Bedeutung und Form
von Reinhard ZimmermannKünstliche Ruinen sind Bauwerke, die mehr oder weniger stark verfallen sind, die jedoch bewusst so angelegt worden sind. Das früheste bekannte Beispiel stammt etwa aus dem Jahr 1535. Künstliche Ruinen sind hinsichtlich ihrer kunst- und geistesgeschichtlichen Implikate interessant: Die vorliegende Studie untersucht sie auf ihre vielfältigen und weitreichenden (kunst-)historischen und ideologischen Bezüge hin. Dem Band vorangestellt ist eine empirische Bestandsaufnahme aller bekannten künstlichen Ruinen im deutschen Sprachraum und aller wichtigen Bauten der übrigen europäischen Länder, vor allem England und Italien. Bei der Deutung künstlicher Ruinen erweisen sich theologische, geschichtsphilosophische und ästhetische Auffassungen des Mittelalters als Schlüssel für die Interpretation des Ruinenmotivs überhaupt, sei es in der Gartenkunst, in der Malerei oder in der Literatur.