Physisches Selbstkonzept im Sport
von Maike TietjensDem Selbst wird eine zentrale Rolle für das Verhalten und Erleben des Menschen zugeschrieben. Es wird als eine naive Theorie einer Person über sich selbst verstanden. Allgemein beinhaltet die Definition alle selbstbezogenen Informationen, die nicht nur in einer universellen Struktur abgespeichert sind, sondern in inhalts-, kontext- oder auch domänspezifischen Selbstkonzepten differenziert werden (soziales Selbstkonzept, physisches Selbstkonzept, geschlechtsbezogenes Selbstkonzept usw.). In diesem Buch ist der Fokus auf die Facette des physischen Selbstkonzepts und des Kontextes Sport(unterricht) gerichtet. Folgende Forschungsfragen werden dabei aufgegriffen: Wie lassen sich Struktur und Inhalte des Selbst beschreiben? Welches sind die zugrunde liegenden Prozesse, die die Dynamik des Selbst erklären können? Welche Auswirkungen hat das Selbst auf kognitive, affektive und motivationale Aspekte des Verhaltens und wie generiert es Verhalten? Nach einer theoretischen Einführung in den Stand der Forschung zum physischen Selbstkonzept werden sechs Studien vorgestellt und auf dem Hintergrund: 1. entwicklungsbezogener, 2. prozessbezogener, 3. interventionsbezogener und 4. methodischer Fragen diskutiert. Es wird der Versuch unternommen, struktur- und prozessorientierte Ansätze inhaltlich und methodisch miteinander zu verbinden.
PD Dr. Maike Tietjens habilitierte sich mit dieser Arbeit im Jahr 2008 am Fachbereich Psychologie und Sportwissenschaft der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, an der Sie als Akademische Rätin im Arbeitsbereich Sportpsychologie tätig ist.