Ethik, Recht und Kommunikation des Genome Editings
Die Gentechnik ist seit Jahrzehnten eine kontrovers diskutierte Technik. Insbesondere wenn mittels Gentechnik genetisch veränderte Organismen (GVO) erzeugt werden können, die als Grundlage für Nahrungsmittel für den Menschen genutzt werden können, oder wenn mittels gentechnischer Verfahren zu medizinischen Zwecken in die DNA des Menschen eingegriffen werden soll, führt dies zu Diskussionen, die über die befassten naturwissenschaftlich-technischen Disziplinen hinaus auch im öffentlichen Raum stattfinden.
Mit dem Aufkommen der Verfahren der Genomeditierung wie dem CRISPR/Cas-Verfahren, der Nutzung von Zinkfingernukleasen oder dem TALENs-Verfahren erlebt die Gentechnik aktuell wieder eine Neubelebung der Diskussion zur Handhabung dieser Technik sowohl im Agrarbereich als auch in der Humanmedizin. Mit diesen neuen Verfahren sollen gesteuerte Veränderungen der DNA sowohl von Pflanzen, Tieren als auch von Menschen technisch wesentlich einfacher, schneller, kostengünstiger und zum Teil auch genauer durchzuführen sein als dies mit den hierzu zuvor vorhandenen Methoden möglich war.
Der vom BMBF zwischen den Jahren 2016 und 2019 für drei Jahre geförderte interdisziplinäre Forschungsverbund „GenomELECTION: Genomeditierung – ethische, rechtliche und kommunikationswissenschaftliche Aspekte im Bereich der molekularen Medizin und Nutzpflanzenzüchtung“ hat diese ethischen, rechtlichen und sozialen Aspekte der Genomeditierung untersucht und dabei den Status quo der Handhabung dieser Technik beschrieben, auf Widersprüche aufmerksam gemacht und schließlich Ansätze für den künftigen Umgang mit der Genomeditierung erarbeitet. Die vorliegende Publikation dokumentiert die Ergebnisse und die Verwertung der Ergebnisse des Forschungsverbunds „GenomELECTION“.