"Ich kenne dich besser als mich selbst"
Serienromane amerikanischer Herkunft
Kaum ein amerikanisches Fernsehformat ist in den letzten zehn Jahren wieder so erstarkt wie die Fernsehserie. Das augenfälligste Merkmal ist hierbei der Verzicht auf das streng episodische Erzählen:
Geschichten werden über den Verlauf einer Staffel gespannt, oft über den Verlauf einer ganzen Serie. Doch anders als bei ungezählten Seifenopern sind die Figuren nicht der Spiellaune ihrer Autoren unterworfen, sondern reifen und entwickeln sich nach raffinierten psychologischen Mustern. So sind die Spielarten und Genres auch zahlreich und disparat. Von Einzelgängern wie dem Serienmörder Dexter in der gleichnamigen Serie und Jack Bauer, der in „24“ als letzte Barriere zwischen Terror und der amerikanischen Gesellschaft steht, über Gemeinschaften wie die der letzten Menschen, die im „Battlestar Galactica“ um ihr Überleben kämpfen, den Werbern von „Mad Men“ oder dem Brüderpaar von „Prison Break“, das sich dem Serientitel entsprechend immer wieder aus der Gefangenschaft befreien muss. All diesen Serien ist dabei nicht nur das Format gemein, sondern auch ein Typus Zuschauer, der die Ausstrahlung als festen Termin wahrnehmen muss, um sich den Sinn der Erzählung in voller Gänze erschließen zu können.
Der Sammelband mit dem Titel „Ich kenne dich besser als mich selbst“, ein Zitat aus „Dexter“, beleuchtet die verschiedenen Aspekte dieser Serienromane amerikanischer Herkunft.