Opfer des DDR-Dopingsystems. Teil 1
Eine Dokumentation von 52 Lebensgeschichten. Teil 1: Wunden und Verwundungen
von Giselher SpitzerZum ersten Mal gab es mit dem von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur geförderten Projekt eine Dokumentation von DDR-Dopingfolgen in einer großen Stichprobe. 52 Lebensschicksale aus 24 Disziplinen sind vertreten: Leichtathletik, Turnen, Eiskunstlauf, Biathlon, Skilanglauf, Skisprung, Nordische Kombination, Schwimmen, Radsport, Judo, Volleyball, Ringen, Gewichtheben, Rudern und Kanurennsport. Vier ungekürzte Interviews und Auszüge aus den anderen 48 Gesprächen verdeutlichen Gemeinsamkeiten und Besonderheiten. Zugleich rücken das übergeordnete Thema der entfremdeten Körpertechnologie und die Frage nach den Grenzen menschlicher Leistung in den Blick. Ein statistischer Überblick stellt das Auftreten von Schäden dar, die nicht nur die Dopingopfer selber betreffen: Das Risiko für Früh- oder Totgeburten ist stark erhöht. Die 69 überlebenden Kinder stellen eine neue Opfergruppe dar. Mit der zweiten Auflage werden auch weiterhin Informationen bereitgestellt, um Geschädigten eine Einordnung ihrer Leiden zu ermöglichen und sie zu unterstützen, aktiv Hilfe und Unterstützung bei geeigneten Einrichtungen und gemäß DOHG 2 zu suchen.