Verbesserung des Informationsaustauschs durch Bewertungsmechanismen
Eine experimentelle Untersuchung
von Philipp SchulteFür viele moderne, wissensgetriebene Unternehmen stellt die Verfügbarkeit von Informationen einen wichtigen Aspekt der Wettbewerbsfähigkeit dar. In diesem Zusammenhang ist die Bereitschaft der Mitarbeiter zum Austausch von Informationen entscheidend. Der zentrale Grund für eine eingeschränkte Kooperationsbereitschaft ist das Auftreten von Zielkonflikten zwischen Mitarbeitern, die über Informationen verfügen und Mitarbeitern, die Informationen benötigen. Dieser Zielkonflikt entsteht durch eine asymmetrische Verteilung von Aufwand und Nutzen, was zu Ineffizienzen führt. Diese empirische Arbeit befasst sich mit der Fragestellung, inwiefern sich die Ineffizienzen durch Einführung von Mechanismen reduzieren lassen, welche die Reputation bewerten. Die Datenerhebung fand durch ein spieltheoretisches Experiment mit 112 Teilnehmern statt, in dem zwei verschiedene Bewertungsmechanismen mit einer Kontrollgruppe verglichen wurden. Die Ergebnisse der Auswertung zeigen eine signifikante Verbesserung der Kooperationsbereitschaft beim Einsatz von Bewertungsmechanismen, die sowohl in einer Steigerung der insgesamt ausgetauschten Informationen resultiert, als auch in einer Verringerung des vermeidbaren Aufwands. Zudem ergibt die Analyse, dass die Verbesserung des Informationsaustauschs nicht nur davon abhängt, ob ein Bewertungsmechanismus zum Einsatz kommt, sondern auch welcher Art dieser ist.