Wertzuschreibungen und Planungslogiken in historischen Stadträumen
Neue Beiträge zur städtebaulichen Denkmalpflege
Städte sind zu allen Zeiten dynamischen Wandlungsprozessen ausgesetzt. Denkmalpflege ist hierbei ein Ansatz, um bauliche und räumliche Kontinuitäten durch Selektion und Bewertung zu tradieren. In historischen Stadträumen ist sie daran beteiligt, Stadtentwicklung im Sinne dieser Kontinuitäten zu gestalten. Nicht nur der Denkmalschutz, sondern auch die Städte selbst unterliegen dabei Planungslogiken, die zwischen Recht und divergierenden Interessen changieren und in der Interaktion verschiedenster Akteure sowohl Entwicklungsräume eröffnen als auch an Grenzen stoßen. Gerade die Attraktivität historischer Stadträume – seien es Altstädte oder Wohnviertel – wirft die Frage auf, wie sich die Denkmalpflege zu diesem Wandel positioniert und welche Stellung sie in der Vergangenheit eingenommen hat. In dem vorliegenden Sammelband wird in fünf Beiträgen die Rolle der Denkmalpflege im Beziehungsgeflecht von Stadtentwicklungsprozessen anhand unterschiedlicher Beispielorte in Deutschland sowohl in historischer Perspektive wie auch mit Blick auf aktuelle Prozesse untersucht. Thematisiert werden die Bedeutung der Schadenskartierung des Zweiten Weltkriegs für die Stadtplanung Augsburgs, historisierend „präparierte“ Stadtgebiete der 1970er Jahre, die in Hamburg einen „Altstadtcharakter“ evozieren, die Bauhaus Siedlung Dessau-Törten im Spannungsfeld von ästhetischem Bildschutz, Bildproduktion und der Anpassung an Wohnbedürfnisse, die Bedeutung der Denkmalpflege für gentrifizierte Viertel in Berlin und die Umwandlung des historischen Kurortes Bad Münstereifel zu einem städtischen Outlet Center.