111 Gründe, Arminia Bielefeld zu lieben
Eine Liebeserklärung an den großartigsten Fußballverein der Welt
von Michael König, Philipp KreutzerWillkommen beim Fußballklub für Fortgeschrittene, bei der ewigen Fahrstuhlmannschaft, der Diva aus Ostwestfalen. Wer Arminia Bielefeld liebt, der braucht starke Nerven. Kaum ein anderer Klub ist so oft aus der Bundesliga abgestiegen. Kaum ein Klub schaffte so häufig die Rückkehr. Das Chaos hat auf der Bielefelder »Alm« eine Dauerkarte. Dilettantismus und Triumph wechseln sich mitunter im Jahresrhythmus ab.
Zwei Aufstiege in einer Saison? Arminia hat es geschafft. Im Bundesliga-Skandal zum Zwangsabstieg verdonnert und trotzdem überlebt? Das war Bielefeld. Den FC Bayern mit 4:0 besiegt und danach abgestiegen? Wir erinnern uns. Von der Ober- in die Bundesliga durchmarschiert? Oh, wie war das schön. Nur Arminia hat einen »Jahrhunderttrainer« wie Ernst Middendorp, der Journalisten mit »Knien Sie nieder, Sie Bratwurst« begrüßte. Nur hier wirbelten ein »weißer Brasilianer« und ein »König« die Abwehrreihen durcheinander.
Andere werden Meister, in Bielefeld gilt: Leiden schafft Leidenschaft. Dafür lieben wir diesen Klub. Und das ist nur ein Grund – von mindestens 111.
EINIGE GRÜNDE Weil Arminia noch jede Krise überlebt hat. Weil niemand so gut im Konjunktiv schwelgen kann. Weil Arminia in einer Saison zweimal aufstieg. Weil wohl niemand dilettantischer geschummelt hat als die Bielefelder. Weil es siebenmal aufwärts ging … und siebenmal wieder hinunter. Weil sich »Jahrhunderttrainer« Middendorp den Namen »Ekel-Ernst« redlich verdiente. Weil Thomas von Heesen in jeder Position bestach. Weil Hermann Gerland durch Arminia seine wahre Heimat fand. Weil der BVB auf der Alm sein Nahtoderlebnis hatte. Weil kurz hinter Telgte das schönste Derby wartet. Weil Arminia die erste Radio-Liveübertragung in der Geschichte prägte. Weil die 11 FREUNDE Ostwestfalen sind. Weil Arminia Verschwörungstheorien zunichte macht. Weil Casper nur für Arminia rappt. Weil Arminia der erste Profiverein mit einer Präsidentin war. Weil später ein Fan Präsident wurde. Weil niemand so schön den Arm hob wie Uli Stein. Weil Torwart Wolfgang Kneib auch Mittelstürmer konnte. Weil Rainer Rauffmann bis zum Erbrechen lief. Weil dieser Klub einen »weißen Brasilianer« hervorbrachte. Weil ein Armine selbst Ronaldo entnervte.