Wunder mit Kalkül
Die Peenemünder Fernwaffenprojekte als Teil des deutschen Rüstungssystems
Peenemünde war von 1936 bis 1945 ein Rüstungszentrum enormen Ausmaßes. Auf einer Fläche von 25 km² arbeiteten bis zu 12.000 Menschen gleichzeitig an Fern- und Präzisionswaffen, davon etwa 2.000 Wissenschaftler und Ingenieure. Außergewöhnlich hohe Finanzmittel wurden in den Aufbau und Betrieb dieses Großforschungszentrums investiert. Revolutionäre Innovationen bis hin zu technischen »Wundern« sollten einen Rüstungsvorsprung schaffen, durch den der Eroberungs- und Vernichtungskrieg des Deutschen Reiches trotz offensichtlicher militärischer und volkswirtschaftlicher Unterlegenheit zu gewinnen sei. Die Autoren untersuchen den Standort Peenemünde als Teil eines reichsweiten militärisch-politisch-industriell-akademischen Komplexes und ordnen ihn in das deutsche Rüstungssystem ein.