Systemische Analyse und Bewertung der Well-to-Wheel CO2-Bilanz verschiedener Antriebs- und Energiesystemkombinationen in nutzfahrzeugspezifischen Anwendungen
von Nicolas HummelNutzfahrzeuge sind für die Verteilung von lebenswichtigen Gütern und Lebensmittel nicht aus unseren Versorgungssystem wegzudenken. Hier besteht die Notwendigkeit durch gesetzliche Vorgaben, aber auch aus ökologischem Gesichtspunkt die Verteilung von Waren klimaneutral zu gestalten.
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den Herausforderungen der anwendungsspezifischen Wahl eines Antriebskonzeptes im Sinne einer neutralen WtW-CO2-Bilanz. Die Anforderungen an das Antriebssystem unterscheiden sich bei den betrachteten nutzfahrzeugspezifischen Anwendungen stark. In diesem Kontext müssen bei der Entwicklung eines methodologischen Ansatzes zur Analyse und Bewertung eines Systems bestehend aus Antriebs- und Energiesystem diese Anforderungen und Randbedingungen mitberücksichtigt werden.
In den Untersuchungen, werden gemessene Fahrprofile und Fahrzeuge in die Simulationsumgebung überführt und nach anschließender Validierung durch Energiebilanzierung, um weitere, zum Teil noch nicht verfügbare Antriebssysteme erweitert.
Der elektrische und der chemische Energieverbrauch eines Antriebskonzeptes lässt jedoch noch keinen Rückschluss über die Klimabilanz des betrachteten Fahrzeugs zu. In diesem Zusammenhang spielt das Energiesystem, in dem das Fahrzeug eingebunden ist, eine wichtige Rolle. Dies wird in dieser Arbeit durch die Darstellung unterschiedlicher Szenarien für die Produktion der Energieträger berücksichtigt.
Die Ergebnisse dieser Arbeit zeigen die Diskrepanz zwischen Fahrzeugwirkungsgrad und Klimawirksamkeit eines Antriebskonzeptes auf, wobei ein Fahrzeugkonzept als die Kombination aus einem Energiesystem und einem Antriebssystem definiert wird. Demnach lässt lediglich eine ganzheitliche Betrachtungsweise Schlussfolgerungen über die Klimaeffizienz eines Antriebs zu.