Einflüsse auf die Niederschlags-Abfluss-Berechnung von bidirektional gekoppelten Kanalnetz- und Oberflächenabflussmodellen – Vergleichende numerische Analysen
von Andrea MayerDie Kombination aus immer häufiger und intensiver auftretenden Starkniederschlägen sowie dem durch die Urbanisierung steigenden Befestigungsanteil von Flächen führt verstärkt zu Überflutungsereignissen. Grund hierfür ist hauptsächlich der veränderte Wasserkreislauf, der sich durch geringere Versickerung und Verdunstung des Oberflächenwassers auf versiegelten Flächen ergibt. Inwieweit bzw. an welchen Stellen dieser Oberflächenabfluss zu gefährlichen Überflutungen führen kann, ist nicht bekannt.
Um überflutungsgefährdete Stellen zu lokalisieren und geeignete Maßnahmen zu erarbeiten, sind numerische Berechnungen mit gekoppelten Kanalnetz- und Oberflächenabflussmodellen möglich. Allerdings stehen viele verschiedene Varianten in der Modellerstellung sowie in der Einstellung der Parameter zur Verfügung, die Einfluss auf die Ergebnisse nehmen. Diese Einflüsse sind trotz ihrer zunehmenden Anzahl bislang nicht in systematischen Analysen untersucht worden. Im Zuge dieser Arbeit werden Berechnungsverfahren gewählt, welche die Abflussbildung abhängig von der Art der jeweiligen Flächen entweder im Kanalnetzmodell oder im Oberflächenmodell ermitteln. Die Abflussbildung von Flächen, die direkt in das Kanalsystem entwässern, wie beispielsweise Dachflächen, erfolgt über das Kanalnetzmodell. Für Flächen, auf denen ein Oberflächenabfluss entsteht, findet die Abflussbildung im Oberflächenmodell statt. So kann die natürliche Situation im Modell bestmöglich abgebildet werden. Die jeweiligen Parametereinstellungen und deren Einflüsse auf die Berechnungsergebnisse werden am Beispiel der Software ++SYSTEMS der Firma tandler.com untersucht und dargestellt.