Sicherheit bei der Implantation keramischer Endoprothesenkomponenten
von Julian GührsDie Lebensdauer von künstlichen Gelenken (Endoprothesen) ist begrenzt. Nach 20 Jahren im Patienten steigt das Risiko, das künstliche Gelenk austauschen zu müssen. Gleichzeitig steigt kontinuierlich die Lebenserwartung und es besteht der Anspruch, die eigene Beweglichkeit lange zu erhalten. Hüftendoprothesen mit keramischen Gleitpaarungen besitzen das Potential, länger beschwerdefrei im Patienten zu funktionieren. Im Vergleich zu Gelenkpaarungen, die Metall oder Kunststoff enthalten, entsteht messbar weniger Abrieb. Gleichzeitig ruft dieser Abrieb keine kritischen Körperreaktionen hervor, wie das bei den anderen verwendeten Materialien der Fall sein kann. Ein Nachteil besteht in den vergleichsweise spröden Materialeigenschaften der Keramik. Bei unvorteilhafter Krafteinleitung oder punktueller Überlast kann eine keramische Endoprothesenkomponente zerbrechen. Dies passiert heute nur äußerst selten, aber die Schwere einer solchen Komplikation erklärt die Zurückhaltung bei der Flächendeckenden Verwendung, speziell wenn beide Gleitpartner aus Keramik bestehen sollen. Ziel dieser Arbeit war es, Risikofaktoren für Keramikfrakturen zu identifizieren und die Sicherheit bei der Implantation keramischer Prothesenkomponenten zu erhöhen. Dafür wurden vermutete Risikofaktoren während des Implantationsvorgans experimentell untersucht und Lösungsansätze in Form von konkreten Handlungsanweisungen entwickelt. Weiter wurden identifizierte Risikofaktoren nummerisch untersucht.