Konzentrationslager als Gesellschaften
Interdisziplinäre Perspektiven
Die nationalsozialistischen Lager stellten eine brutale Gegenwelt dar - aber auch hier fanden sich Regeln und Strukturen ziviler Gesellschaften.
Die nationalsozialistischen Konzentrationslager waren soziale Räume. Das Zusammenleben der Häftlinge auf der einen und des SS-Personals auf der anderen Seite ging auf Sozialformen ziviler Gesellschaften zurück. Die Beiträge rücken die sozialen und kulturellen Praxen dieser Akteur:innen ebenso ins Blickfeld wie die sozialen Strukturen und Entwicklungen der Lagergesellschaften, die kontinuierlichen gewaltvollen Veränderungen unterworfen waren. Sie gehen dem Ursprung der im Lager herrschenden Sozialformen im zivilen Leben nach und fragen nach deren spezifischen Transformationen innerhalb der KZ-Gesellschaften. Zudem wird die Verwobenheit der Lager mit ihrer sozial-räumlichen Umgebung beleuchtet, um die wechselseitige Bedeutung sichtbar zu machen.
Aus dem Inhalt:
Meike Sophia Baader / Andrea Genest / Wiebke Hiemsch: Zwischen Zwang, Gefahr und Selbstbehauptung im Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück - zur räumlichen und sozialen Ordnung im Block 20.
Andreas Kahrs: Ein Mordlager in der Nachbarschaft. Die Beziehungen des »Aktion-Reinhard«-Lagers Sobibor zu seiner Umgebung.
Im Abonnement: EUR (D) 18,-; EUR (A) 18,50