Soziale Medien in Organisationen
Adaptive Anpassung von Regelwerken anhand des Vergleichs der angestrebten und tatsächlichen Nutzung
von Björn KruseWährend der letzten Jahrzehnte hat die Informationstechnik einen Wandel von ihrem ursprünglichen Zweck der Informationsverarbeitung und Entscheidungsunterstützung zu einem ubiquitären Instrument zur Unterstützung von Kommunikation und (virtueller) Zusammenarbeit vollzogen. Soziale Medien stehen für diese Form nutzungsoffener IT-Artefakte, deren Verbreitung als gesellschaftliches Phänomen weitreichende Ausmaße angenommen hat. Im Zuge dessen hat sich auch die organisationale Adoption unterschiedlicher intern und extern genutzter Plattformen der sozialen Medien in den letzten Jahren manifestiert. Als eine der wenigen wirksamen Methoden zur bewussten organisationalen Steuerung haben sich in der Praxis die Etablierung von Regelwerken, sogenannter Guidelines oder Policies, erwiesen.
Bestehende wissenschaftliche Arbeiten zur Etablierung geeigneter IT-Governance-Mechanismen berücksichtigen bislang lediglich die durch die Entscheider angestrebte Form der Nutzung. Die Nutzungsoffenheit der sozialen Medien macht allerdings eine Gegenüberstellung der angestrebten und tatsächlichen Nutzung, die erst im Zeitablauf abgeleitet werden kann, notwendig. In der vorliegenden Arbeit wird ein Vorgehensmodell zur adaptiven Veränderung von Regelwerken entwickelt. Durch den Einbezug von Elementen der tatsächlichen Nutzung entfalten die adaptiv ausgerichteten Regelwerke eine zielführendere Steuerungswirkung.