Kreativität in der Chemie
Erhebung und Förderung der Vorstellungen von Chemielehramtsstudierenden
von Markus BliersbachSchülerinnen und Schüler charakterisieren die Chemie häufig als rein logische und analytische Wissenschaft. Kreativität wird dagegen eher mit künstlerischen Disziplinen oder Sprachen assoziiert. Solche Vorstellungen spiegeln nicht nur ein unangemessenes Bild der Chemie wider, sondern können außerdem dazu führen, dass gerade Schülerinnen und Schüler, die sich gerne kreativ betätigen, eher davon abgehalten werden, die Chemie in ihre beruflichen Zukunftsplanungen einzubeziehen.
Im vorliegenden Forschungsprojekt wurde der Frage nachgegangen, wie eine verstärkte und adäquate Behandlung von Kreativität im Chemieunterricht in die Wege geleitet werden kann. Eine dafür notwendige Voraussetzung sind angemessene Vorstellungen der Chemielehrerenden. So wurde im Rahmen von qualitativen Studien erhoben, welche Vorstellungen Chemielehramtsstudierende über die Rolle von Kreativität in der Chemie besitzen. Darauf aufbauend wurde untersucht, wie die Studierenden dabei unterstützt werden können, adäquate Vorstellungen zu entwickeln, um diese an ihre zukünftigen Schülerinnen und Schüler weitergeben zu können. Dafür wurden verschiedene Ansätze entwickelt, erprobt und zu einer kompakten Seminareinheit über Kreativität in der Chemie gebündelt.