Zur Geschichte von Heuristiken
Ein asymmetrischer Vergleich zentriert um Altschuller und TRIZ
von Kateryna Serebryakova„Wir brauchen neue Methoden zum Lenken des schöpferischen Prozesses, die die Anzahl der glq leeren grq Versuche stark verringern. Und wir brauchen eine neue Organisation des schöpferischen Prozesses, die eine effektive Anwendung der neuen Methoden erlaubt. Dazu aber bedarf es einer wissenschaftlich begründeten und in der Praxis gut funktionierenden Theorie zur Lösung von Erfindungsaufgaben.“ Diese Aussage über die heuristischen Methoden traf Genrich Altschuller (1926-1998), der sein ganzes Leben unter zeithistorisch schwierigen Umständen der weiteren Entwicklung der Heuristiken widmete. Die Heuristik, eines der ältesten wissenschaftlichen Verfahren zur Herbeiführung und Optimierung von Erkenntnisprozessen, erlebte im 20. Jahrhundert einen starken Aufschwung, was mit der großen Nachfrage nach kreativen Ideen in Gesellschaft, Forschung und Industrie verbunden war und weltweit die Entwicklung neuer heuristischer Methoden vorantrieb. Neben dem Ingenieur Altschuller in der ehemaligen UdSSR beschäftigten sich auch der Unternehmer Alex F. Osborn (1888-1966) in den USA sowie der Astrophysiker Fritz Zwicky (1898-1974) in der Schweiz sowie in den USA damit. Aus diesem Grund bleibt das Thema „Heuristik“ auch in diesem Jahrhundert aktuell - und wurde zum Untersuchungsgegenstand der vorliegenden Arbeit gewählt.
Im Mittelpunkt dieser Studie stehen drei bekannte heuristische Methoden, die vom Standpunkt des asymmetrischen Vergleichs aus untersucht werden:
- Theorie des erfinderischen Problemlösens (TRIZ) von Genrich Altschuller,
- Brainstorming von Alex F. Osborn sowie
- Morphologische Methode von Fritz Zwicky.
Alle drei Methoden haben Heuristiken einen Schritt vorwärts gemacht und bilden eine Vorstufe für ihre weitere Entwicklung im 21. Jahrhundert.
Das Promotionsverfahren zu diesem Thema wurde 2014 im Fach Geschichte der Naturwissenschaften und Technik an der Philosophisch-Historischen Fakultät der Universität Stuttgart erfolgreich abgeschlossen. Die Ergebnisse des Promotionsprojektes liegen der vorliegenden Arbeit zugrunde.