Wege aus der Gewalt?
Eine Studie im europäischen Rahmen über häusliche Gewalt gegen Frauen
Von 2013 bis 2015 wurde in fünf Ländern das EU-Projekt „Domestic Violence Met by Educated Women“ durchgeführt. Auslöser war die Istanbul-Konvention – das rechtlich bindende Instrument auf europäischer Ebene zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen. Am Projekt beteiligt waren Frauenorganisationen aus Deutschland, Finnland, Rumänien und Slowenien, eine Organisation aus Schweden sowie das Zentrum für Konstruktive Erziehungswissenschaft an der Universität Kiel. Die Organisationen hatten sich auf zwei zentrale Aufgabenstellungen verständigt. Erstens war zu klären, was in den EU-Ländern unter häuslicher Gewalt gegen Frauen verstanden wurde. Zweitens sollten Vorschläge zur Vermeidung, Verminderung oder Beendigung häuslicher Gewalt formuliert werden.
In diesem Buch legt das Kieler Team seine Empfehlungen vor. Die einzelnen Beiträge beschreiben vier Entwicklungen: eine explizite und eindeutige Gewaltdefinition, ein erprobtes Interventionsprogramm, einen objektiven, reliablen und validen Fragebogen sowie ein Angebot zum Storytelling, um Frauen eine Sprache zu geben, die es ihnen ermöglicht, angelehnt an Vorbilder der belletristischen Literatur mit anderen über ihre Gewalterlebnisse und Gewalterfahrungen in Kommunikation zu treten.