Importierte Krankheiten und ärztliche Untersuchungen vor und nach Tropenaufenthalt
Kongressbericht über die X.Tagung der Deutschen Tropenmedizinischen Gesellschaft e.V. vom 22. bis 24. März 1979 in Heidelberg
von H.J. DiesfeldDie Entwicklung des Berufs- und Reiseverkehrs in subtropische und tropische Regionen und die hiermit zunehmende Möglichkeit des Imports von Tropenkrankheiten oder kosmopolitischen, aber in den Tropen gehäuft auftretenden Erkrankungen veranlaßte die Deutsche Tropenmedizinische Gesellschaft auf ihrer X. Jahrestagung dieses Thema ausführlich zu behandeln.
Gleichermaßen von Wichtigkeit ist in diesem Zusammenhang die Frage nach Notwendigkeit und Inhalt der ärztlichen Untersuchung vor und nach Tropenaufenthalt und die damit zusammenhängende Frage der Tropentauglichkeit. Für beide Bereiche ist nicht nur eine Kenntnis über die in den Tropen gehäuft oder ausschließlich vorkommenden Infektionskrankheiten notwendig, sondern es bedarf einer geographischen Anamnese des Patienten, verbunden mit einer geomedizinisch-epidemiologischen Analyse des Reiselandes, der Reiseroute oder des Einsatzortes, um die hierfür spezifischen Gesundheitsrisiken zu erkennen, zu denen nicht nur die tropenspezifischen, sondern auch die individuell spezifischen hinzukommen, die unter der Summe der Umweltbelastungen Bedeutung erlangen können. Diese Thematik gewinnt unter dem Aspekt der neu formulierten berufsgenossenschaftlichen Grundsätze für den «Arbeitsaufenthalt im Ausland unter besonderer klimatischer und gesundheitlicher Belastung» besondere Bedeutung. Angesprochen werden sollen besonders Ärzte, Gesundheitsämter, werksärztliche Dienste, ärztliche Dienste von Personalentsendeorganisationen und Berufsgenossenschaften.