Der erste Flugplatz in Schönefeld
Im Dienst des nationalsozialistischen Krieges
von Harald Bodenschatz, Christoph Bernhardt, Stefanie Brünenberg, Andreas ButterDer Flughafen Schönefeld hat eine Geschichte, die bis in die Anfangszeit der nationalsozialistischen Herrschaft zurückreicht. 1934 begannen die aus Kassel stammenden Henschel Flugzeug-Werke mit der Rüstungsproduktion, zeitweise über 10.000 Arbeitenden an das Gelände gebunden hat - davon während der Kriegsjahre viele „Fremdarbeiter“ aus den besetzten Gebieten. Zur Sprache kommen auch die vielfältigen Innovationen für die Luftfahrt und den Flugzeugbau, einschließlich Arbeiten des Erfinders der Computertechnologie Konrad Zuse. Der Schwerpunkt der Publikation liegt jedoch darauf, das Leid und die Zerstörung, die dieser Rüstungsstandort hervorgebracht haben, zu zeigen.Das letzte Kapitel widmen sich dem Umbau des Flughafens zum Zivilflughafen, nachdem die sowjetische Armee den Flughafen der jungen DDR überlassen hat und diese ihn zum Hauptstadtflughafen um- und ausgebaut hat, bevor ab 1996 als Provisorium für den neu geplanten Hauptstadtflughafen BER diente.
Das im Auftrag der Berliner Flughafengesellschaft veröffentlichte Buch will die Geschichte des Flughafenstandortes einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen. Sie hat zu dem Zweck namhafte Historiker und Historikerinnen des Center for Metropolitan Studies an der TU Berlin sowie dem Leibniz-Institut für Raumbezogene Forschung (IRS) in Erkner gebeten, in Archiven zu recherchieren und Zeitgenossen um Zeugnisse gebeten, die hier teilweise erstmalig veröffentlicht werden.