Die Münzstätte Aleppo in Mamlükischer und Osmanischer Zeit ca. 1260 – 1760
Band X der Reihe Sylloge Numorum Arabicorum Tübingen (SNAT)
Der zehnte Band der SNAT-Reihe umfasst sämtliche Münzen der Tübinger Universitätssammlung, welche unter mamlūkischer und osmanischer Herrschaft in Aleppo geprägt wurden. Im späten Mittelalter war Aleppo das wichtigste Wirtschaftszentrum des ostmediterranen Raums. In der mamlūkischen Münzprägung dieser Stadt spiegelt sich deutlich die langsame, aber stetige Erholung seit der Mongolenkatastrophe um 1260, welche nicht nur Teile der Stadt zerstört, sondern auch das wirtschaftliche Hinterland entvölkert und in eine Grenzlage gebracht hatte. Während die Kupfermünzausgaben in erster Linie die fiskalischen Bedürfnisse der Herrschaft aufzeigen, lässt sich in der Edelmetallvermünzung, insbesondere beim Gold, der wirtschaftliche Aufschwung während des 13. und 14. Jh. und die Gewinnung einer Vormachtstellung gegenüber Damaskus im 15. Jh. nachvollziehen, wie auch die größere Währungsstabilität im Vergleich zu Kairo. In der bisherigen Literatur war die Münzprägung Aleppos nur lückenhaft erfasst worden. Dazu führten oft undatierte Münztypen zu Zuordnungsproblemen. In der Tübinger Sammlung stellt die Münzprägung Nordsyriens mit über tausend Münzen allein aus dem mamlūkischen und osmanischen Aleppo einen Schwerpunkt dar. Dieses Material wird in dem neuen Heft chronologisch geordnet und erstmals in bislang vollständiger typologischer Übersicht dargestellt.The tenth SNAT volume comprises all coins of the Tübingen University collection minted in Mamlūk and Ottoman Aleppo. During the later middle ages and the early modern period, this Syrian city was one of the most important commercial centres of the Eastern Mediterranean, following a collapse resulting from the Mongol devastations of its hinterland around 1260. The Mamlūk coinage of Aleppo demonstrates the slow but steady return of the city to its former position during the 13th and 14th century and the takeover of the economically lead for the Syrian lands in the 15th century, which was never lost during the Ottoman period. While underrepresented in earlier publications, the Islamic coinage of Aleppo is among the strongest areas within the Tübingen collection with more than a thousand coins struck between 1260 and 1740, which the new volume presents in chronological and typological order with solutions to attribution problems of undated coin types.