Zum Seiteneinstieg neu zugewanderter Jugendlicher ins deutsche Schulsystem
Das Projekt „Formative Prozessevaluation in der Sekundarstufe. Seiteneinsteiger und Sprache im Fach" (kurz: EVA-Sek, Leitung: Bernt Ahrenholz, Udo Ohm, Julia Ricart Brede) begleitete von 2015-2018 Sprachfördermaßnahmen für neu zugewanderte Jugendliche mit Deutsch als Zweitsprache an allgemein- und berufsbildenden Schulen in sechs Bundesländern. Kern des Vorhabens war eine umfassende formative Prozessevaluation dieser Sprachförderarbeit für die Zielgruppe der sog. Seiteneinsteiger*innen. Die Evaluation erfolgte in enger Abstimmung mit den einzelnen Schulen und Schulverbünden. Dabei wurden in mehreren Phasen Daten zur Beschulungssituation erhoben, ausgewertet und in sog. Feedbackwerkstätten mit den beteiligten Akteur*innen kritisch reflektiert, um so zu einer Optimierung der schulspezifischen und schulübergreifenden Sprachförderanstrengungen bzw. idealerweise zu einer systematischen und kontinuierlichen Schulentwicklung beizutragen. Daten wurden u. a. durch schriftliche und mündliche Befragungen von Schüler*innen und Lehrer*innen, Gruppendiskussionen mit verschiedenen Akteur*innen, (videografische) Unterrichtsbeobachtungen und die Erfassung von Textproduktionen von Schüler*innen erhoben.
Nach einer überblicksartigen Darstellung des Projektes in der Einleitung befassen sich die neun Beiträge des Bandes auf der Basis von Teildatensätzen mit ausgewählten Forschungsthemen des Projektes. Die Beiträge fokussieren auf Merkmale und Selbstwahrnehmungen der Zielgruppe, auf die Analyse und kritische Reflexion der Beschulungsmodelle und der Beschulungssituation sowie auf Anforderungen, Herausforderungen und Gelingensbedingungen für das sprachliche und fachliche Lernen.