Karl Opp - Ein Sammlerleben (1890-1966)
Eine Gedenkschrift zum 50. Todestag des Sammlers und Heimatforschers im Jahr 2016, mit Abbildungen im Text und Bildtafeln zur Erinnerung an seine Sammlungen
von Curt HoffmannDer Sammler und Heimatforscher Karl Opp aus Borthen bei Dresden wurde 1890 in Altchemnitz geboren. Da es ihm nicht möglich war, ein Gymnasium zu besuchen und zu studieren, erlernte er den Handwerksberuf des Metalldrückers. Autodidaktisch erwarb er sich ein umfangreiches Wissen und bildete sich lebenslang weiter. 1908 fand er in Dresden eine Arbeitsstelle, in der er bis zum Rentenalter tätig war. Schon als Kind begann er zu sammeln und setzte das ernsthaft ab 1908 in Dresden fort. Ein Zufall zeigte ihm die Lehmgruben und Kiesgruben in Dresden-Prohlis als ergiebige Fundstellen. Dort sammelte er Reste eiszeitlicher Tiere, darunter spektakuläre Mammutfunde, außerdem verschiedenartige Mineralstufen und Fossilien als Geschiebefunde, aber auch Artefakte vorgeschichtlicher Menschen der Steinzeit und der Bronzezeit. Dabei entdeckte er Werk- und Lagerplätze, die er selbst ausgrub. Seine prähistorische Sammlung war damals deutschlandweit die größte Privatsammlung dieser Art und machte ihn überregional bekannt. Gleiches galt für seine große Dokumentensammlung zu dem „Bauern-Astronomen“ Johann Geirg Palitzsch, der im 18. Jh. in Prohlis lebte. Ansonsten sammelte er alles Erhaltenswerte um des Bewahrens willen. Frühzeitig wurde ihm die Aura eines Heimatforschers beigelegt. Er selbst hat sich eher als „Heimatsammler“ gesehen und dieses Attribut auch oft seinem Namen und seinen Sammlungen hinzugefügt. Sein Lebenstraum vom eigenen Museum blieb unerfüllt.Nach seinem tragischen Unfalltod 1966 konnten seine Sammlungen nicht zusammengehalten werden, sondern wurden zerstreut. Der heute 85-jährige Autor Curt Hoffmann, der in seinen jungen Jahren Opp persönlich kannte und mit ihm befreundet war, beschreibt dessen Sammlerleben und Freundeskreis, zu dem u. a. der Erzgebirgsmaler Gerhard Schiffel (1913-2002) gehörte, und fügt von Opp erzählte und auch selbst erlebte Anekdoten hinzu. Um Opps verloren gegangene Sammlungen in der Gegenwart optisch erlebbar zu machen, hat er sie aufgrund alter Fotos und Dokumente, aber auch eigener Kenntnisse mit Objekten anderer Provenienz, die aber in Opps Sammlungen vorhanden waren, in Teilen rekonstruiert und in einem opulenten, größtenteils farbigen Bildteil vorgestellt. Dem Heimatsammler Karl Opp wird damit ein würdiges Denkmal gesetzt.