Klangfarbe
Vergleichend-systematische und musikhistorische Perspektiven
Die Musiktheorie westlicher Prägung nahm lange Zeit auf die Klangfarbe wenig Bedacht. Komponisten konnten ihre klanglichen Intentionen vor allem durch die Wahl der Instrumente realisieren. Erst zur Mitte des 20. Jahrhunderts wird in der seriellen Musik der Versuch unternommen, Klangfarbe zu einem der Tonhöhe und der Tondauer gleichberechtigten Parameter zu erheben. In der Ethnomusikologie ist man seit jeher stärker auf die Bedeutung der Klangfarbe eingegangen. Die Begrenztheit der für die Beschreibung von Klängen verfügbaren Terminologie stellte sich jedoch stets als große Hürde dar. Die Fortschritte in der (computergestützten) Frequenzanalyse haben nicht nur die begriffliche Differenzierung vorangetrieben, sondern verschiedenste Forschungsbereiche im näheren und weiteren Umfeld der Musikwissenschaft angeregt. Klangforschung ist – mehr als viele andere Bereiche der Musikwissenschaft – ein in starkem Maße interdisziplinärer Forschungsgegenstand. Der Band enthält Beiträge einer Tagung, die am 14. und 15. November 2008 zum 75. Geburtstag von Univ.-Prof. Dr. Franz Födermayr veranstaltet wurde.