«Agneta Horns leverne»
Eine apologetische Autobiographie?
von Stefan InderwiesAgneta Horn war eine bedeutende schwedische Gräfin des 17. Jahrhunderts. Die bislang in der Literaturwissenschaft unterschätzte Niederschrift ihres Lebens mit dem Kurztitel Agneta Horns leverne zählt zu den wertvollsten skandinavischen Selbstzeugnissen dieser Zeit. Der Autor skizziert in seiner Arbeit den Inhalt ihrer Aufzeichnungen, arbeitet die Intentionen der Schriftstellerin heraus und setzt sich mit der Frage auseinander, inwieweit sich ihr Werk einem Genre zuordnen lässt. Wie sich herausstellt, hatte Agneta Horn offensichtlich mehrere Gründe ihr Leben niederzuschreiben. Die Art und Weise, wie sie das im 17. Jahrhundert tat, muss als fortschrittlich, beinahe modern, bezeichnet werden. Darüber hinaus ist es nicht möglich, das untersuchte Selbstzeugnis einer einzelnen Gattung zuzuordnen. Es hat sich gezeigt, dass ihr Werk in diesem Punkt keine Ausnahme bildet.