Geologische Interpretation von LANDSAT-Thematic-Mapper-Satelliten-bildern des Aras-Gebirges in der Ost-Türkei
von Dietrich Bannert, Bari Yildiz, JÜrgen RuderIm Rahmen der deutsch-türkischen technischen Zusammenarbeit zwischen der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) in Hannover und dem Maden Tetkik veArama Institüsü (MTA) in Ankara wurden LANDSAT-Thematic-Mapper-Bilder zur Unterstützung einer Prospektion auf Edel- und Buntmetalle im Aras-Gebirge eingesetzt. Vom Aras-Gebirge (42°30'E und 43°30'E sowie 39°50'N und 40°20'N) wurde eine fotogeologische Interpretation von zwei LANDSAT-Thematic-Mapper-Quadranten durchgeführt. Die Bildinterpretation diente einem doppelten Zweck: - sie sollte die Grundzüge des geologischen Baus des Aras-Gebirges aufzeigen und - die Ansatzpunkte für gezielte Geländeuntersuchungen im Rahmen der Prospektion aufzeigen. Mit Hilfe der Satellitenbild-Auswertung und den notwendigen Kontrollbegebungen konnte festgestellt werden, daß das Aras-Gebirge im wesentlichen aus ophiolithischen Gesteinen mit einer geringmächtigen tertiären Flysch- und Neogen-Kalkauflage aufgebaut ist. Überlagert sind diese Gesteine durch jungtertiäre basaltische bis rhyodazitische Vulkanite. Das Alter der Ophiolithe reicht von der Oberkreide bis in das Eozän. Sie werden von Flysch aus Vulkanitdetritus überlagert, der teilweise noch in die Obduktionstektonik einbezogen wurde, im zentralen Aras-Gebirge jedoch nur schwach verfaltet den verschuppten Ophiolithen aufliegt. Die transgressiven Neogen-Kalke bilden im südlichen und zentralen Teil des Aras-Gebirges den Abschluß der sedimentären marinen Folge. Nördlich des Aras-Gebirges zieht sich ein Graben aus miozänen rotgefärbten Sanden und Siltsteinen entlang, in dem es zur Ablagerung von Gips und Steinsalz gekommen ist. Neogene bis quartäre Geröll-Lagen sind am Fuße des Gebirges weit verbreitet.