Bodensee
Ökologie und anthropogene Belastungen eines tiefen Voralpensees
von Hans Güde, Dietmar StraileDie Autoren fassen den aktuellen Kenntnisstand zur Limnologie und Ökologie des Bodensees und seiner Belastungen zusammen. Die letzte solche Zusammenfassung war aus dem Jahr 1966 (Kiefer, 1955), vor mehr als 60 Jahren. Ausgehend von einer Übersicht Über die limnologische Forschungsgeschichte, das Einzugsgebiet, die geologischen, hydrographischen, physikalischen und chemischen Bedingungen im See sowie die ihn bewohnenden Lebensgemeinschaften in den drei grossen Lebensräumen Pelagial, Litoral und Profundal beschrieben. Als Teilaspekte anthropogener Belastungen werden die Eutrophierungsgeschichte, der Klimawandel, Mikroverunreinigungen, Eingriffe in den Wasserhaushalt, strukturelle Defizite der Ufer- und Flachwasserzone, die Problematik der Besiedlung durch Neophyten und Neozoen sowie sein hygienischer Zustand zusammenfassend dargestellt. In einer abschließenden Standortbestimmung wird der Stand des Gewässerschutzes und verbleibende Wissensdefizite diskutiert. Der Bodensee ist ein typischer nährstoffarmer und tiefer Voralpensee. Als einer der großen Seen Mitteleuropas ist er nicht nur als Trinkwasserspeicher der Bodenseewasserversorgung für mehr als 5 Millionen Menschen bedeutsam, sondern auch mit seiner ihn umgebenden Landschaft Anziehungspunkt vieler Touristen. Nicht zuletzt ist und war der Bodensee als wichtiges und empfindliches Ökosystem Gegenstand zahlreicher limnologischer Untersuchungen. Aufgrund der durchgängig seit dem Ende des 19. Jahrhunderts bis heute durchgeführten umfassenden Untersuchungen ist er einer der bestuntersuchten Seen weltweit. Mehr als 60 Jahre nach F. Kiefers „Naturkunde des Bodensees“ haben die Autoren mit diesem Band eine umfassende aktualisierte Zusammenfassung der Limnologie des Bodensees vorgelegt. Sie richtet sich an Fachleute aus Limnologie und Gewässerschutz - aber auch an Regionalplaner und die naturwissenschaftlich interessierte Allgemeinheit.